Berufliche Umschulung – wann sie Sinn macht und was sie kostet

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Redakteur
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Berufliche Umschulungen können viele Gründe haben und sind oft der einzige Weg aus der Arbeitslosigkeit oder einer zukunftslosen Arbeitsbranche. Auch Arbeitsunfälle oder Krankheit können zu einer Umschulung führen: Zu den beliebtesten in Deutschland zählen die Ausbildung zum Erzieher, Ergotherapeuten und an dritter Stelle zum Yogalehrer. Doch was zählt alles zu einer Umschulung und mit welchem finanziellen Aufwand ist zu rechnen?

Foto: Holger Becker  / pixelio.de

Was genau fällt unter den Begriff Umschulung?

Umschulungen gehören zu dem weiten Feld der Erwachsenen- und Weiterbildung, setzen jedoch eine davor in einem anderen Feld erlernte und nachgegangene Tätigkeit voraus. Aufgrund der schon gesammelten Erfahrung ist die Ausbildungszeit bei einer Umschulung in der Regel kürzer als bei einer Erstausbildung. Für eine erfolgreiche Umschulung muss man zwischen 21 und 24 Monaten einplanen, abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer bestandenen Prüfung an der für die jeweilige Branche zuständigen Kammer.

Gründe für eine Umschulung

Bei den meisten Umschulungs-Interessenten liegen gesundheitliche Gründe vor und die ursprüngliche Tätigkeit kann nicht mehr aufgenommen werden. Doch auch der Strukturwandel in einzelnen Regionen Deutschlands oder in ganzen Branchen verringert den Bedarf an bestimmten Berufen und erhöht die Nachfrage nach anderen. Auch Arbeitnehmer, die sich in ihrer jetzigen Jobsituation unglücklich fühlen und keine Aufstiegschancen in ihrer Sparte sehen, sind für Umschulungen geeignete Kandidaten.

Finanzierungsmöglichkeiten und potenzielle Förderer

Während der Umschulung ist mit nur einem geringen Einkommen zur Deckung der Lebenskosten zu rechnen. Absolviert man die Umschulung in einem Betrieb, ist eine Ausbildungsvergütung in Höhe von mehreren hundert Euro im Monat üblich. Findet die Ausbildung jedoch ausschließlich an einer Berufsfachschule in Verbindung mit Praktika statt, ist keine Vergütung möglich und es fallen zusätzliche Schulkosten. Eine Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung ist der Bildungsgutschein. Dabei übernimmt die Bildungsagentur für Arbeit die vollständige Finanzierung der Umschulung, die diesen hauptsächlich an Arbeitssuchende oder Arbeitnehmer mit befristeten und auslaufenden Verträgen ausgibt. Es besteht jedoch kein Anspruch auf eine solche Förderung. Geschieht die Umschulung als notwendige Folge eines Arbeitsunfalls, trägt die gesetzliche Unfallversicherung die Ausbildungskosten.

Kommt für einen keine dieser Förderungsmöglichkeiten infrage, kann die Aufnahme eines Darlehens eine Option sein, vor allem wenn man nach der Umschulung mit einem höheren Einkommen rechnen kann. Hat man ein nur geringes Einkommen während der Umschulung, sind längere Laufzeiten mit geringeren monatlichen Raten zu empfehlen. Nutzen Sie vor Abschluss einen Darlehensrechner, z.B. online bei smava, um unterschiedliche Anbieterkonditionen miteinander zu vergleichen.

Ist eine Umschulung die richtige Wahl?

Eine Umschulung ist keine automatische Garantie auf eine neue Arbeitsstelle oder ein erhöhtes Einkommen. Wie im vorigen Punkt aufgezeigt, ist eine Umschulung eine nicht geringe finanzielle Belastung, weshalb man genau prüfen sollte, ob eine weniger aufwendige Weiterbildung im gleichen Berufsfeld keine Alternative ist. Eine sorgfältige Recherche zur gewünschten zukünftigen Arbeitsbranche ist Voraussetzung. Hat diese Zukunft und werden tatsächlich Fachkräfte gesucht? Ist man mit seinem aktuellen Joballtag unzufrieden und möchte deswegen die Branche wechseln, ist ein vorbereitendes Praktikum ratsam.

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