(CIS-intern) – Am Samstag, dem 10. Mai 2025, beteiligte sich die Stadt Schleswig am bundesweiten Tag der Städtebauförderung mit einem geführten Spaziergang durch den Stadtteil St. Jürgen. Unter dem Motto „Entdecke St. Jürgen zu Fuß“ erkundeten rund 30 Teilnehmende – darunter auch Ratsmitglieder sowie Mitarbeitende der Stadtverwaltung – zentrale Orte des Quartiers.
Ziel: St. Jürgen gemeinsam weiterentwickeln
Im Fokus der Stadtentwicklungsmaßnahmen im Stadtteil stehen u. a. die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität, die Integration aller Bevölkerungsgruppen sowie die Unterstützung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ziel ist es, St. Jürgen lebenswerter, barrierefreier und vielfältiger zu gestalten – insbesondere durch die Aufwertung öffentlicher Flächen, das Schaffen neuer Wegeverbindungen, die Förderung der Naherholung und mehr Biodiversität, etwa durch insektenfreundliche Gestaltung.
Zugleich soll die Nachbarschaft gestärkt werden. Die Menschen im Stadtteil werden aktiv in die Planung eingebunden – insbesondere Kinder und Jugendliche bei sie betreffenden Maßnahmen. Die Beteiligung der Anwohnenden ist ein zentrales Anliegen, denn sie kennen die Wege und Flächen aus dem Alltag am besten.
Sanierungsgebiet St. Jürgen: Langfristig und förderbasiert
Im Jahr 2020 wurden die sogenannten vorbereitenden Untersuchungen in St. Jürgen beauftragt. Seit 2023 ist der Stadtteil offiziell Sanierungsgebiet. Der gesamte Sanierungszeitraum ist auf 15 Jahre ausgelegt. Für die Anwohnenden entstehen dabei keine Straßenausbaubeiträge oder ähnliche Kosten – es kann allenfalls eine Wertsteigerung der Grundstücke durch die Maßnahmen erfolgen.
Die Maßnahmen werden im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ im Verhältnis 1/3 Bund, 1/3 Land und 1/3 Stadt Schleswig finanziert.
Das aktuell vorliegende Grün- und Freiraumkonzept zeigt Potenziale und Möglichkeiten auf, enthält aber noch keine verbindlichen Einzelmaßnahmen. Erst wenn konkrete Vorschläge vorliegen, entscheidet die Politik, welche Projekte umgesetzt und wie die Fördermittel konkret eingesetzt werden.
Eindrücke von den Stationen des Spaziergangs
Die Route führte die Teilnehmenden zu mehreren Schlüsselorten im Stadtteil:
- Bolzplatz Moldeniter Weg: Hier wurden Ideen für neue Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie eine Gestaltung als sozialer Treffpunkt diskutiert.
- Spielplatz am Haydnweg: Denkbar ist ein Mehrgenerationenspielplatz mit Geräten für alle Altersgruppen, ein Gemeinschaftsgarten sowie Flächen zur Förderung der kindlichen Sinnesentwicklung.
- Brautsee: Als ökologisch bedeutender Raum und beliebter Ort zur Erholung ist ein Rundweg angedacht – eine Umsetzung ist wegen privater Grundstücke jedoch nur teilweise möglich. Eine Pontonbrücke könnte in einem Abschnitt eine Verbindung schaffen. Falls in Zukunft die Planung einer solchen Brücke beabsichtigt werden sollte, wird im Vorfeld zunächst die mögliche Umsetzbarkeit geprüft.
- Grünzug Lindenweg: Bestehende Trampelpfade zeigen den Bedarf für neue Wegeverbindungen. Ziel ist es, diese durchdacht und nutzungsfreundlich auszubauen.
- Quartiersplatz: Der Parkplatz soll effizienter genutzt, teilweise entsiegelt und mit Sitzgelegenheiten sowie Begrünung zu einem echten Aufenthaltsort weiterentwickelt werden.
Übergreifende Planungsziele an allen Stationen sind eine verbesserte Aufenthaltsqualität durch Barrierefreiheit, Sitzgelegenheiten und Hinweisschilder zur besseren Auffindbarkeit der Räume.
Abschluss in der St.-Jürgen-Schule: Austausch auf Augenhöhe
Im Anschluss an den Spaziergang fand ein offenes „Get-Together“ in der Turnhalle der St.-Jürgen-Schule statt. Große Pläne an den Wänden – vorher auch in kleiner Form beim Rundgang verteilt – veranschaulichten die Ideen und luden zum Mitdiskutieren ein. Die Teilnehmenden nutzten das Angebot intensiv: Es wurden viele Fragen gestellt und wichtige Anregungen eingebracht.
Positives Fazit
Die Veranstaltung wurde von allen Seiten als gelungen bewertet. Die Offenheit der Stadtverwaltung und die aktive Beteiligung der Bürger*innen machten deutlich: St. Jürgen soll nicht nur entwickelt, sondern gemeinsam mit den Menschen vor Ort gestaltet werden.
Foto: Stadt Schleswig