(CIS-intern) – SCHLESWIG. Seit den Zeiten der Gottorfer Herzöge im 17. Jahrhundert gilt Schleswig als traditioneller Theaterstandort. Verschiedene Gebäude in der Stadt fungierten über die Jahrhunderte hinweg als Theaterstätten.
Foto: Screenshot Beschreibung / ppp architekten + stadtplaner
Die Theaterstädte Schleswig, Flensburg und Rendsburg gründeten im Jahr 1974 gemeinsam mit mehreren Kreisen Schleswig-Holsteins die Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH. Mit diesem Zusammenschluss sollten zum einen Synergien geschaffen und zum anderen sollte gemeinsam mit vereinten Kräften die Theaterversorgung im Landesteil Schleswig sowie der Westküste des Landes Schleswig-Holstein nachhaltig gewährleistet werden.
Die abrupte Schließung des Schleswiger Theatergebäudes im Sommer 2011 und der damit verbundene Abriss des Gebäudes im Jahr 2015 hatte die Verlegung des Verwaltungssitzes des Landestheaters von Schleswig nach Rendsburg und der damit einhergehende Verlust der Schleswiger Arbeitsplätzen zur Folge. Seit 2012 finden Schauspielaufführungen des Landestheaters im Slesvighus der Sydslesvigsk Forening (SSF) und Sinfoniekonzerte in der dänischen Schule der AP Möller Skolen statt. Beide fungieren als Interimsspielstätten. Seit der Nutzung dieser Interimsspielorte sind die Besucherzahlen des Landestheaters in Schleswig um 2/3 eingebrochen.
Aus diesen Gründen bekannte sich die Schleswiger Ratsversammlung schnell zu ihrer Rolle als Theaterstandorte. Über die Jahre wurde versucht, an verschiedenen Standorten in der Stadt den Wiederaufbau einer Spielstätte zu realisieren. Die Ratsversammlung ist seit 2015 geeint, den Standort für eine Spielstätte auf dem ehemaligen Kasernengelände „Auf der Freiheit“ entstehen zu lassen. In der Rahmenvertiefung zur Entwicklung dieses Stadtteils wurde im Jahr 2020 die Errichtung eines multifunktionalen Kulturhauses für das Landestheater, das städtische „Heimat“-Kulturformat sowie für weitere Kulturformate als Leitprojekt benannt.
Im Jahr 2019 erwarb die Stadt Schleswig das Eigentum an dem ehemaligen Bundeswehr-Mannschaftsheim, in dem zunächst in privatwirtschaftlicher Regie das Kulturformat „Heimat – Raum für Unterhaltung“ entwickelt wurde und seinen Platz erhielt. Mit Kauf der Immobilie übernahm die Stadt auch die Verantwortlichkeit für das „Heimat“-Programm, um für dieses und das Landestheater einen neuen gemeinsamen, multifunktionalen Kulturort zu schaffen.
Aus diesem Grund führte die Stadt Schleswig 2019 einen europaweiten Architektenwettbewerb mit nachgeschaltetem VGV-Verfahren durch. Dies diente dazu, Vorschläge zur Ertüchtigung des ehemaligen Mannschaftsheimes zu einem multifunktionalen Kulturhaus für die verschiedenen Kulturformate einzuholen. Das Gewinnerbüro ppp architekten + stadtplaner GmbH aus Lübeck sieht einen Umbau bzw. eine Sanierung des vorhandenen Gebäudes vor. Das Kulturhaus soll künftig Raum für eine Vielzahl verschiedener Kulturveranstaltungen bieten.
Das Vorhaben der Stadt hat landesweite Beachtung erfahren und wird vom Bischof der Nordkirche, Gothart Magaard, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins Björn Engholm und Dr. Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musikfestivals unterstützt.
Im Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus am 17.02.2022 hat das Architektenbüro ppp den Planungsstand zu dem Gebäude präsentiert und die Erlebbarkeit in dem Kulturhaus mittels eines 3D-Films eindrücklich veranschaulicht. Die Grundsatzentscheidung über die Umsetzung des Sanierungsvorhabens ist für den Juni geplant.
Um der Öffentlichkeit Gelegenheit zu geben, sich selbst unmittelbar einen Eindruck über den Arbeits- und Planungsstand sowie die Funktionalität des Kulturhauses zu verschaffen, stellt die Stadt Schleswig nun die detaillierte Projektbeschreibung sowie den 3D-Film des Architektenbüros ppp Architekten über die Homepage der Stadt Schleswig ein (Kulturhaus Auf der Freiheit / Stadt Schleswig).