(CIS-intern) – Die Altlastensanierung beim Wikingeck geht Schritt für Schritt voran. Diese Worte treffen ziemlich genau auf die Arbeiten zu, die am 11. März im Beisein von Umweltminister Tobias Goldschmidt, Landrat Dr. Wolfgang Buschmann und Kreispräsident Walter Behrens begonnen haben. An diesem Tag wurde nämlich die erste von insgesamt 868 Großlochbohrungen gesetzt. Das Verfahren ist nun erfolgreich abgeschlossen. Nach drei Monaten wurde in der vergangenen Woche wie geplant die letzte Bohrung durchgeführt.
Das Großlochbohrverfahren wirkt auf den ersten Blick etwas kleinteilig, da für die verhältnismäßig kleine Fläche viele Bohrungen notwendig sind. Dies hat jedoch seinen Grund, wie Projektleiterin Kim Schischka erläutert: „Das Großlochbohrverfahren ist trotz des schweren Geräts relativ erschütterungsarm. Dadurch schützen wir die umliegenden Gebäude. Zudem liegt wenig kontaminiertes Material gleichzeitig frei, was die Geruchsemissionen minimiert. Sobald wir weit genug von den Gebäuden entfernt sind, ändert sich das Verfahren.“ Was Schischka damit meint, wird bei einem Blick auf die Baustelle deutlich. Das 1.000 PS starke und mehr als 100 Tonnen schwere Bohrgerät mit dem Spitznamen „Betty“ ruht derzeit und wird auf das neue Verfahren umgerüstet.
Mit dieser Woche hat jetzt das Wabenverfahren begonnen. Bei diesem Verfahren werden Waben in den Boden eingebracht. Da man sechseckige Rohre nicht einfach in den Boden bohren kann, wird „Betty“ die Waben bis in eine Tiefe von 10 Metern in den Boden rütteln. Dafür sorgt ein Mäkler, der mit einer sehr hohen Frequenz für den notwendigen „Vortrieb“ sorgt. „Durch die hohe Frequenz werden die Waben in ca. 10-20 Sekunden ihre Endtiefe erreicht haben. Man kann sich das so vorstellen, wie wenn man mit einem heißen Messer Butter schneidet“ erklärt Schischka anschaulich. Für die Altlastensanierung bedeuten das Ende der Großlochbohrungen und der Beginn des Wabenverfahrens das Erreichen eines weiteren Meilensteins. Thorsten Roos, Fachbereichsleiter beim Kreis im Bau- und Umweltbereich, zeigt sich deshalb mit dem bisherigen Verlauf der Sanierung zufrieden. „Wir befinden uns weiterhin im Zeit- und Kostenplan, was bei so einem Großprojekt erfreulich ist. Das Tagesgeschäft auf der Baustelle läuft.“ Die Beteiligten sind deshalb zuversichtlich, dass die Sanierung Ende 2025 abgeschlossen werden kann und die Wiking-Halbinsel von der Altlast befreit ist.
Die Baustellentätigkeit können sich Interessierte auch gerne vor Ort anschauen. Zudem hält der Kreis die Öffentlichkeit über die Homepage www.wikingeck.de auf dem aktuellen Stand.