Der Schleswiger Künstler Claus Vahle wird 2015 zum zweiten Mal in Schleswigs französischer Partnerstadt Mantes-la-Jolie seine Werke präsentieren. Anders als 2011 werden diesmal keine Arbeiten mit Schleswig-Motiven im ehrwürdigen Musée de l’Hotel-Dieu direkt an der Seine ausgestellt, sondern Werke, die Fundstücke aus der Kunst- und Alltagswelt nach dem Collagen-Prinzip zusammenfügen.
Foto: Stadt Schleswig
Also: Bild-Konstruktionen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Darauf haben sich die für die Städtepartnerschaft Verantwortlichen bei ihrem Jahrestreffen in Mantes verständigt. Annelen Weiß, Präsidentin des Kuratoriums für Städtefreundschaft der Stadt Schleswig, zeigte sich begeistert von der intensiven Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kunst und wünschte sich einen noch regeren Künstleraustausch. Konkret brachte sie dabei die Kulturschaffenden der Schleswiger „Offenen Ateliers“ ins Gespräch.
Für Schleswigs Bürgermeister Dr. Arthur Christiansen war es der erste Mantes-Besuch. Von seinem Amtskollegen Michel Vialay erfuhr er von den Themen, die in der französischen Partnerstadt derzeit die Kommunalpolitik bestimmen würden. So hätte auch Mantes, das rund 50 Kilometer nordwestlich von Paris liegt, mit einem Haushaltsdefizit zu kämpfen, ließ Vialay seine Gäste wissen. Ferner ging es um Fragen der Stadtplanung, Bevölkerungsentwicklung und um die Rolle der kommunalen Kultur.
Beim Tagesordnungspunkt „deutsch-englisch-französischer Jugendaustausch“ sprach Präsidentin Weiß von einem Projekt, das wie kein anderes konstant, nachhaltig und zugleich modern sei. Obwohl es die Jugendbegegnungen seit den 1960er Jahren gebe, hätten die Reisen in die Partnerstädte und dabei das Zusammentreffen mit Gleichaltrigen rein gar nichts an ihrer Attraktivität verloren. Deutlich werde dies an der Fülle der Bewerbungen. Großes Lob aus Mantes und der englischen Partnerstadt Hillingdon gab es für das diesjährige Projekt, das turnusmäßig im Sommer in Schleswig stattgefunden hatte. Bei diesem Treffen sei Geschichte geschrieben worden, denn erstmalig hätten die Jugendlichen das einwöchige Programm zusammenstellen dürfen. Diese Art von Partizipation wolle man nun auch bei der Rückbegegnung 2015 in Mantes praktizieren, versprachen die französischen Gastgeber.
Präsidentin Weiß wies auf zwei weitere Beispiele hin, die für eine lebendige Städtepartnerschaft stehen würden. So erlaube es der jahrelange Kontakt zwischen dem Berufsbildungszentrum Schleswig (BBZ) und dem Uxbridge College in Hillingdon, dass zwei Klassen der BBZ-Berufsfachschule Mitte November einige Tage die englische Partnerschule besuchen werden. Und auch beim Sport komme es zu regelmäßigen Begegnungen, denn am internationalen Jugendfussballturnier in Mantes kicken auch Mannschaften aus Hillingdon und die des TSV Friedrichsberg-Busdorf mit.
Schlusspunkt des Jahrestreffens war die Verabschiedung des langjährigen Präsidenten des Comité de Jumelage des Mantes-la-Jolie (Städtepartnerschaftskomitee), Michel Sevin. In ihrer Dankesrede würdigte Präsidentin Annelen Weiß die Verdienste des 80-jährigen Sevin, der sich mehr als 50 Jahre lang und damit mehr als die Hälfte seines Lebens intensiv für die Freundschaft der Menschen in den Partnerstädten eingesetzt hätte. Ohne ihn wäre das eine oder andere Projekt nicht möglich gewesen. Sein gradliniges und unbeirrtes Vorgehen hätte 2006 mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland eine angemessene Anerkennung gefunden, befand Weiß. Die Nachfolge von Michel Sevin wird Heather Deutsch antreten, die die Partnerstadt Schleswig bereits anlässlich der Jahrestagung 2013 kennengelernt hat.
PM: Kuratorium für Städtefreundschaft der Stadt Schleswig
