Gemeinsam für die Region: Stadt Schleswig und 13 Umlandgemeinden unterzeichnen neue Kooperationsvereinbarung

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Redakteur
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die Stadt Schleswig und 13 Umlandgemeinden haben heute im Schleswiger Rathaus eine neue Kooperationsvereinbarung zur Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung unterzeichnet. Nach über zwei Jahren intensiver Abstimmung setzt die Region damit ein deutliches Signal für eine abgestimmte, nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung. Die Vereinbarung bildet die Grundlage dafür, den Wohnraumbedarf und die gewerbliche Entwicklung bis 2031 gemeinschaftlich zu steuern und die Region als attraktiven Standort zu sichern.

 

Ein breiter Schulterschluss für die Region

Bürgermeister Stefan Dose eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Vertretenden der WiReG, der Kommunen, des Kreises und des Landes. In den anschließenden Grußworten hoben Landrat Dr. Wolfgang Buschmann, Johannes Pick vom Ministerium für Inneres, Kommunales und Wohnen die Bedeutung der Vereinbarung hervor und betonten, dass Schleswig und das Umland mit dieser Zusammenarbeit ein starkes gemeinsames Zeichen setzen.

 

Die Unterzeichnung erfolgte durch die Stadt Schleswig sowie die Gemeinden Busdorf, Dannewerk, Fahrdorf, Hüsby, Jagel, Lürschau, Neuberend, Nübel, Schaalby, Schuby, Selk und Tolk sowie durch die Amtsdirektoren der Ämter Haddeby, Arensharde und Südangeln. Die neue Vereinbarung knüpft an die Stadt-Umland-Kooperation an, die 2014 neu aufgestellt und 2018 mit einer Vereinbarung zum Wohnungsbau fortgeführt wurde, deren Laufzeit Ende 2025 ausläuft.

 

Standort Schuby: Energiepark und Investoreninteresse

Die Pressekonferenz wurde von Lutz Schnoor (Amt Arensharde) moderiert, der auch die Präsentation zur Kooperationsvereinbarung hielt. Dabei erläuterte er die wesentlichen Faktoren, die für die Ansiedlung großflächiger, energieintensiver Unternehmen berücksichtigt werden müssen. Insbesondere hob er die Bedeutung von Standortwahl, Energieversorgung und Erschließung hervor. Für einen geeigneten Standort müssen der Flächenbedarf und Umweltaspekte geprüft, der Energiebedarf sowie die Versorgungssicherheit unter Nutzung regenerativer Energiequellen gewährleistet und die Erschließung einschließlich Erreichbarkeit, Aufwand sowie Ver- und Entsorgung optimal geplant werden.

In diesem Kontext berichtete Bürgermeisterin Petra Schulze (Amt Schuby) über das Interesse von Investoren am Bau von Rechenzentren und Batteriespeichern, wodurch am Standort Schuby ein Energiepark entsteht. Dieses Projekt soll die Region als Vorreiterstandort der Energie- und Digitalwende stärken. Durch die enge Abstimmung zwischen Stadt und Umland wird sichergestellt, dass sowohl die gewerbliche Entwicklung als auch infrastrukturelle und energetische Aspekte optimal miteinander verknüpft werden.

 

Wohnungsbau: 3.123 neue Einheiten bis 2031 erforderlich

Die Partner haben im Rahmen der Kooperation ermittelt, dass im Stadt-Umland-Bereich bis 2031 3.123 Wohneinheiten fehlen. Diese Lücke kann durch die bestehenden Planungen in den Gemeinden nicht abgedeckt werden. Ziel der neuen Vereinbarung ist es daher, die wohnbauliche Entwicklung nicht nur nach quantitativen Kriterien zu steuern, sondern auch qualitative Aspekte wie angemessene Wohnungsgrößen, unterschiedliche Wohnformen und den sozialen Wohnungsbau zu berücksichtigen.

 

Der „Wohnungsbauturbo“ nach § 246e BauGB ermöglicht es den Kommunen, bis Ende 2030 von einzelnen Vorschriften des Baugesetzbuches abzuweichen, wenn dadurch neue Wohnungen geschaffen oder bestehender Wohnraum wieder nutzbar gemacht wird und die Belange der Nachbarschaft sowie öffentliche Interessen gewahrt bleiben. Dieses Instrument soll die Schaffung von Wohnraum beschleunigen und die Versorgung der Region mit ausreichend und qualitativ hochwertigem Wohnraum sichern.

 

Gewerbeentwicklung: Strategische Kooperation für nachhaltiges Wachstum

Die Kooperationsvereinbarung umfasst auch die Entwicklung von Gewerbeflächen. Stadt und Umlandgemeinden verfügen mittelfristig über nur noch begrenzte eigene Flächen. Daher wird die gewerbliche Entwicklung künftig eng mit der wohnbaulichen Entwicklung verknüpft. Ziel ist es, vorhandene Flächenpotenziale zu bündeln und gemeinsam attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Ansiedlung großflächiger, energieintensiver Unternehmen, um einen Vorreiterstandort der Energie- und Digitalwende zu etablieren. Für die erfolgreiche Umsetzung ist eine Abstimmung von Standortwahl, Energieversorgung aus regenerativen Quellen und infrastruktureller Erschließung erforderlich.

 

Gemeinsame Stärke für die Region

Die Kooperationspartner betonten, dass die Vereinbarung von dem Grundgedanken getragen wird, dass Stadt und Umland gleichermaßen voneinander profitieren. Die jeweilige Planungshoheit bleibt weiterhin bei den einzelnen Kommunen. Gleichzeitig sichern regelmäßige Abstimmungen und eine Projektgruppe aus Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und der Amtsverwaltungen, dass Planungsabsichten transparent kommuniziert und Projekte gemeinsam weiterentwickelt werden können.

 

Bürgermeister Stefan Dose erklärte dazu: „Die heutige Unterzeichnung ist ein historischer Termin. Wir stärken die Zusammenarbeit in unserer gesamten Region. Nur gemeinsam können wir den Herausforderungen des Wohnungsmarktes und der wirtschaftlichen Entwicklung begegnen und Schleswig sowie das Umland als attraktive Lebens- und Wirtschaftsregion weiterentwickeln. Die Vereinbarung kann sich sehr positiv auf die Arbeitsplatzentwicklung in der Region auswirken. Nun gilt es die Vereinbarung schnell mit Leben zu erfüllen.”

 

Mit der Unterzeichnung schaffen Stadt Schleswig und die 13 Umlandgemeinden eine verlässliche Grundlage für die Entwicklung des gesamten Kooperationsraums. Die Vereinbarung stellt sicher, dass die Region auch in den kommenden Jahren als attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Lebensstandort bestehen und wachsen kann.

 

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