(CIS-intern) – Am Neufelder Weg 22 geht es in Sachen Bau gut voran. Der Erweiterungsbau der Klinik für Forensische Psychiatrie in Schleswig nimmt Gestalt an. Rund 50 Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus der lokalen und regionalen Politik, Mitarbeitende der Forensik, Baupartner und Nachbarn nahmen an dem heutigen Richtfest teil. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken und Klinikgeschäftsführer Johannes Rasche bedankten sich in ihren Ansprachen für die durchweg gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten bei dem Bauvorhaben. Mit 5,75 Millionen Euro fördert das Land Schleswig-Holstein das Projekt, das voraussichtlich Ende des Jahres 2024 abgeschlossen sein wird.
Mit dem traditionellen Aufziehen der Richtkrone ist ein wichtiger Schritt des Bauvorhabens der Klinik für Forensische Psychiatrie des Helios Klinikum Schleswig geschafft. „Der Rohbau steht. Unser Dank gilt dem Planungsring Mumm + Partner GbR und allen vor Ort mitwirkenden Baubetrieben und Mitarbeitenden, die in den vergangenen Monaten Erstaunliches geleistet haben“, sagt Johannes Rasche, Klinikgeschäftsführer des Helios Klinikum Schleswig. „Mit dem Bau schaffen wir sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Setting, das ein hohes Maß an Betreuungsqualität und Zusammenarbeit in den Fokus rückt.“
Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken betont: „Für das Land Schleswig-Holstein steht im Vordergrund, den Maßregelvollzug bestmöglich aufzustellen. Hierfür brauchen wir neben gut ausgebildetem Personal vor allem gute bauliche Strukturen in der Forensik. Zu diesen leistet der neue Erweiterungsbau einen Beitrag. In diesem Bereich des offenen Maßregelvollzugs sollen Patientinnen und Patienten auf ein möglichst rückfallfreies Leben nach dem Maßregelvollzug vorbereitet werden, was im Interesse der gesamten Bevölkerung ist. Mit dem Neubau wird dieser Zielsetzung Rechnung getragen, denn er ist gut integriert in die hiesige Wohnbebauung und Nachbarschaft. Mein Dank gilt Helios als Beliehene des Maßregelvollzugs und Betreiber dieser Klinik und allen Beteiligten, die an der Umsetzung des Projekts arbeiten. Für die Fertigstellung des neuen Gebäudes wünsche ich viel Erfolg.“
Auf 1872 Quadratmetern Baugrundstücksfläche entsteht der neue Erweiterungsbau mit 14 Plätzen für Patientinnen und Patienten, die kurz vor der Entlassung stehen. Zudem wird die forensische Institutsambulanz, die die Zusammenarbeit aller am Nachsorgeprozess beteiligten Personen koordiniert, im neuen Gebäude untergebracht.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz kann sich der Bau sehen lassen.
Das neue Gebäude wird mit einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgestattet. Es wird damit weitgehend energieautark sein und ohne fossile Energieträger auskommen. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.
Hintergrund:
Für Personen, deren Unterbringung in einer Entziehungsanstalt oder in einem psychiatrischen Krankenhaus gerichtlich angeordnet wurde, gibt es in Schleswig-Holstein die Kliniken in Neustadt und Schleswig. Diese Kliniken führen die hoheitliche Aufgabe des Maßregelvollzugs für das Land Schleswig-Holstein aus.
Die Klinik für Forensische Psychiatrie in Schleswig verfügt über 89 Behandlungsplätze. Dort sind die nach § 64 StGB verurteilten Männer sowie die nach § 64 und § 63 StGB verurteilten Frauen untergebracht. Vor Ort werden Menschen behandelt, die aufgrund einer bestehenden psychischen Störung oder einer Suchterkrankung straffällig geworden sind. Der Maßregelvollzug dient dabei der fachgerechten psychiatrischen Behandlung und zugleich der sicheren Unterbringung der Straftäterinnen und Straftäter.
Seit 2005 hat das Land fast 13 Millionen Euro in die Forensische Klinik in Schleswig investiert und damit für die entsprechende Ausstattung der baulichen Therapiebedingungen gesorgt. Nun kommen noch einmal 5,75 Millionen Euro hinzu.
