Die Deutschen wissen um die Lücke, die bei den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung aufklafft – und sie haben sich bereits überlegt, wie sie diese schließen wollen. Eine Krankenzusatzversicherung ist in diesem Zusammenhang der beliebteste Weg. Laut einer YouGov-Analyse soll jeder Neunte zwischen 18 und 59, der in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, mit dem Gedanken spielen, eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen.
Diese Ergebnisse brachte die Studie zu Tag
Foto oben: Was für ein ungleiches Versicherungs-Duo: Sowohl die Zahnzusatzversicherung. (pixabay.com / oswalddoruiz)
Foto unten: … als auch die Auslandsreiseversicherung sind am beliebtesten.(pixabay.com / gustavmelin0)
Die Vergleichswerte zeigen: Die Deutschen liebäugeln nicht nur mit einer Krankenzusatzversicherung – sie schließen sie auch wirklich ab. Im Jahr 2013 waren es noch 20 Prozent, in 2015 waren es 23 Prozent. Auch über die beliebtesten Versicherungsarten gibt die Studie Auskunft: Besonders die Zahnzusatzversicherung und die Auslandsreiseversicherung stehen hoch im Kurs.
Informationen beziehen interessierte Verbraucher häufig aus dem Internet. 35 Prozent nutzen Vergleichsportale wie Krankenversicherung.de. Ein spannendes Detail dazu zeigt: Es ist nicht die digitale Generation, also die jungen Erwachsenen, die den Online-Weg einschlägt, sondern in erster Linie die Generation Ü40. An zweiter Stelle auf der Beliebtheitsskala liegt eine andere Online-Variante, nämlich der Abschluss direkt über die Internetseite des Anbieters. Nur noch 24 Prozent derer, die die Option überhaupt in Betracht ziehen, wünschen sich einen klassischen Versicherungsvertreter, der ihnen die Vor- und Nachteile erläutert.
Auch die Private Krankenversicherung legt zu
Viele Kritiker haben die Private Krankenversicherung bereits gedanklich ad acta gelegt – und jetzt verkündet die FAZ diese Trendwende: „2016 warb sie mehr Kunden bei den gesetzlichen Kassen ab, als abwanderten.“ Auch an dieser Stelle werden ähnliche Gründe ins Feld geführt wie für den Abschluss einer Krankenzusatzversicherung: Die Beiträge der gesetzlichen Versicherung steigen, die Leistungen hingegen gehen in eine andere Richtung. Das Ergebnis: 121.000 wechselten in die Private Krankenversicherung. 120.000 schlugen den Weg in anderer Richtung ein. Ganz freiwillig geht der Wechsel im Übrigen nicht immer vonstatten, denn wer unter einer bestimmten Verdienstgrenze liegt, der muss in der gesetzlichen Versicherung bleiben.
Krankenzusatzversicherung vs. Private Krankenversicherung
Die Gegenüberstellung beider Versicherungsvarianten zeigt dieses Bild:
Die gesetzliche Krankenversicherung |
Die private Krankenversicherung |
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Versicherte
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Wer einen Verdienst unterhalb der der jährlichen Verdienstgrenze hat, der darf sich in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Freiberufler, Beamte und Besserverdiener dürfen sich freiwillig versichern. |
Wer über der jährlichen Verdienstgrenze liegt, darf sich privat versichern. Wer selbstständig, freiberuflich oder als Beamter seinen Lebensunterhalt bestreitet, darf sich unabhängig vom Einkommen privat versichern. |
Leistungen
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Die Leistungen werden unterschieden in die Grundversorgung, die gesetzlich festgelegt ist, sowie in Anbieter spezifische Zusatzleistungen (Stichwort: Baukastenprinzip) |
Die Leistungen, die gewährt werden, variieren je nach dem gewählten Tarif. Der Basisvertrag ist den Leistungen der gesetzlichen Kasse sehr ähnlich. |
Kostenfaktor und Rückerstattung
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Bei den Kosten der Krankenversicherungen geht es weniger um die Prozente, die ein Arbeitnehmer als Abzüge auf der Abrechnung sieht, sondern um etwaige Rückerstattungen. Je nach Versicherung werden Beiträge ggf. rückerstattet. |
Die Kosten richten sich bei dieser Versicherungsvariante direkt nach dem Versicherten. Alter, Beruf und Gesundheitszustand sind ausschlaggebend für die Beiträge. Maximalbeträge werden vom GKV festgelegt. Rückerstattungen bis zu sechs Monatstarifen sind möglich. |
Auch an dieser Stelle zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab, der zeigt: Da sich die Sorge darüber hält, dass man nicht wieder in der gesetzlichen Versicherung aufgenommen wird, wenn man sich die Private Krankenversicherung nicht mehr leisten kann, kombinieren immer mehr Menschen die gesetzliche Krankenversicherung mit einer Krankenzusatzversicherung. Ein gängiger Weg, um abgesichert zu sein.
PM: CIS